13.11.1999–09.01.2000

Das in Glasgow lebende Künstlerpaar Stephanie Smith (*1968) und Edward Stewart (*1961) arbeitet seit 1993 zusammen. Ihr Medium sind Videos, die sie entweder für Installationen oder Werke für einen einzelnen Monitor einsetzen. Immer sind die Künstler selbst die Protagonisten ihrer Arbeiten.

Ihre Themen behandeln die Beziehung von Mann und Frau, die sie unter den Aspekten von Obsession und Agression untersuchen. In jüngeren Arbeiten weiten sie dieses Thema aus auf das Verhältnis von Innen und Außen, Nähe und Ferne bei Körpern und Sinnesorganen.

Smith / Stewart arbeiten nach eigener Aussage mit dem Medium Video, weil es einen direkten Zugang ermöglicht und ihnen unmittelbares Agieren und Kontrolle erlaubt. Sie selbst verstehen sich weniger als Videokünstler denn als Performance-Künstler.

Im Portikus präsentieren Smith / Stewart vier Arbeiten, die seit 1997 entstanden sind und in ihrer zeitlichen Abfolge erfahrbar werden. Damit wird es möglich, die Entwicklung und die Unterschiedlichkeit ihrer Arbeiten aufzuzeigen.

DUAL ist eine einzelne Monitorarbeit aus dem Jahre 1997. Die beiden Künstler führen spiegelbildliche Bewegungen aus, wobei ihre Identität direkt angesprochen wird. Sie schreiben gleichzeitig ihre Namen: Stephanie Smith führt als Linkshänderin die linke Hand von Edward Stewart und er als Rechtshänder ihre rechte Hand. Immer wieder schreiben sie auf diese Weise ihre Namen, so daß die Schriftzüge bald nicht mehr lesbar sind und zu einem Liniengewirr mutieren.

In der Arbeit VENT von 1998 ist ein Bild zu sehen, das den Blick aus der Tiefe einer Mundhöhle nach außen zeigt. Ein Sinnesorgan wechselt hier seine Bestimmung: der Mund wird sehend. Durch die Gegensätze von Innen und Außen sowie Hell und Dunkel wird hier eine andere Form von Dualität geschaffen.

STATIC ist eine Doppelprojektion, in der sich die Handlung spiegelbildlich zeigt. Jeweils ist die Form eines Kopfes (der Künstler) zu erkennen, der von einem T-Shirt verdeckt wird und auf den sich jeweils die Hand des Partners legt. Damit wird das Atmen des Anderen erschwert.

Ergänzt werden diese Arbeiten von RELEASE, einer ganz aktuell entwickelten Licht-Klang-Installation.