13.03.–25.04.1999

Installationen lautet das aktuelle Thema der vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. initiierten Ausstellungsreihe ars viva. Mit Absicht wurde dieser weit zu fassende Begriff gewählt, um die Aufhebung der traditionellen Gattungsgrenzen in der zeitgenössischen Kunst zugunsten konzeptuell angelegter und medienübergreifender Positionen zu implizieren.

Die fünf Preisträger Kai Althoff (Köln), Lothar Hempel (Köln), Manfred Pernice (Berlin), Torsten Slama (Berlin) und Sean Snyder (Frankfurt) arbeiten mit verschiedenen Medien, dreidimensionalen raumgreifenden Elementen wie Skulptur, Stellagen und Inszenierungen sowie Video- und Fotoinstallationen.

Der Portikus Frankfurt zeigt nach den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus und dem Kunstverein Braunschweig als letzte Station diese Ausstellung in veränderter Form.

Während Kai Althoff und Sean Snyder in ihren Arbeiten direkt auf den Portikus Bezug nehmen, werden Lothar Hempel, Manfred Pernice und Torsten Slama ortsunabhängige Projekte verwirklichen.

Die Installationen von Kai Althoff (*1966) besitzen ein starkes narratives Element. Sie erscheinen als Orte von Handlungen und Geschehnissen. Im Portikus wird Althoff vor eines der bis zur Decke reichenden Fenster ein seitlich geschlossenes Gerüst aufstellen. Der Besucher selbst wird so zum Protagonisten dieses begehbaren Objekts.

Lothar Hempel (*1966) entwickelt Skulpturen, die ein Szenario erschaffen. Seine Stellagen werden mit Requisiten zu einem atmosphärischen Ganzen ergänzt. Für die Frankfurter Ausstellung wird der Künstler eine Kulisse für eine Szene aus seinem fiktiven Spielfilm "The Observer" bauen.

Ausgehend von Zeichnungen und Modellen schafft Manfred Pernice (*1963) Skulpturen, deren Form und Inhalt keine festgelegte Funktion besitzen, aber unterstützt durch die Titelgebung konkrete Assoziationen wecken. Spezifische Inhalte werden auf alternative Formen übertragen. Pernice zeigt in der Ausstellung eine Arbeit mit dem Titel "Strandgut".

Torsten Slama (*1967) beschäftigt sich mit der Schaffung von Objekten, die er mit Computerprogrammen entwickelt. Seine Arbeit "Variationen über ein Thema von Kenneth C. Knowlton" für den Portikus basiert auf einem Programm, das auf Zufallszahlen basierende Abwandlungen eines Webmusters herstellt, als dessen Grundlage das von Knowlton geschaffene Bild "Via Video" dient. Slama wird ein Video mit animierten Beispielen sowie mehrere Bilddrucke zeigen.

Urbanität und geplante architektonische Umgebungen sind die von Sean Snyder (*1972) behandelten Themen. Snyder wird den Portikus in der Hälfte des Raumes teilen, indem er Elemente der Innenarchitektur doppelt und so einen architektonischen Rahmen schafft. Durch diese räumliche Veränderung wird die existierende Architektur betont.