08.02.–06.04.1997

Im Portikus sind, zeitgleich mit der Ausstellung von Dietrich Orth, Werke des 1963 geborenen, heute in Berlin lebenden Künstlers Franz Ackermann zu sehen. Franz Ackermann hat Freie Kunst in München und Hamburg studiert.

Das junge künstlerische Werk Franz Ackermanns und seine Methoden der Recherche sind nicht auf eine einzige Gattung oder ein bestimmtes Medium festzulegen. Anhand von kleinformatigen Papierarbeiten, großformatigen Lichtpausen und Objekten entstehen Bilder und Erinnerungsspuren an Stadterkundungen. Städte, die räumliche und zugleich geistige Orientierung innerhalb eines Stadtnetzes, die urbane Struktur als Modell eines kulturellen und gesellschaftlichen Bezugssystems - dies sind Themen, mit denen sich Franz Ackermann auf eigenwillige und virulente Weise auseinandersetzt.

Während eines einjährigen Arbeitsaufenthaltes im asiatischen Raum begonnen und auf zahlreichen, ausgedehnten Reisen fortgeführt, hat Franz Ackermann eine Serie von inzwischen über 100 kleinformatigen Aquarellen und Collagen hergestellt. In diesen sogenannten "Mental Maps" spürt der Künstler der urbanen Struktur und den Situationen einer Stadt nach. Diese "Stadtpläne" erkunden die geomorphen und topographischen Bedingungen einer Stadt, um sie individuell und subjektiv ins Bild zu setzen. Es entstehen Bildfindungen von zugleich biomorphem Chaos und geregelter Strenge, die in ihrer Ornamentalität deutlich machen, daß es hier nicht um eine Anlehnung an funktionale Kartographie geht, sondern um eine subjektive, "mentale" Erfahrung von Stadt.

Außer den "Mental Maps" sind, speziell für diese Ausstellung entstandene, direkt auf die Wand gemalte Bilder, sowie verschiedene Lichtpausen im Portikus zu sehen.

Foto: Katrin Schilling