28.09.–24.11.1996

Einen semiotischen Begriff als Titel einer Gruppenausstellung zu verwenden, ist auf den ersten Blick eher verwirrend, da er wenig aussagt über das, was die Künstler zusammenführt. Vielmehr dient »Semikolon« als Chiffre, eine gewisse Struktur, einen Rhythmus betreffend.

Gruppenausstellungen sind heikel. Geht es doch darum, künstlerische Positionen als eigenständige zu belassen und dennoch Nahtstellen zu finden, an denen sich die Werke berühren, im günstigen Fall gegenseitig erhellen. In der Sprache ist ein Semikolon eine solche Stelle, Naht- und Schnittstelle zugleich, ein Platzhalter für Nicht-Festgelegtes, in der Bewegung Angehaltenes - ein Luftholen, ein kurzer Atemzug vor dem Fortfahren.

Die in dieser Ausstellung versammelten Beiträge setzen sich mit sprachlichen und visuellen Kommunikationsformen auseinander, die integraler Bestandteil unseres alltäglichen Lebens sind, ohne daß wiederum diese Gemeinsamkeit zum Inhalt im Sinne einer thematischen Ausstellung gemacht würde.

Die Künstler dieser Ausstellung sind:

Joseph Grigely, geb. 1956, lebt und arbeitet in New Jersey (USA)

Marko Lehanka, geb. 1961, lebt und arbeitet in Frankfurt

Paul Noble, geb. 1963, lebt und arbeitet in London

Roy Villevoye, geb. 1960, lebt und arbeitet in Amsterdam

Marijke van Warmerdam, geb. 1960, lebt und arbeitet z.Zt. in New York

Fotos: Katrin Schilling