27.07.–22.09.1996

Im Norden Finnlands, genauer gesagt in der Gegend zwischen den Wäldern Lapplands und dem ländlichen Ostbottnien, liegen die Orte, an denen die Farbfotografien des finnischen Künstlers Esko Männikkö (geb. 1959) entstehen: »Kuhmo«, »Sodankylä«, »Kuivaniemi« u.a. sind zugleich die Titel seiner Werke. Die Verortung ist hier wichtig, aber nicht im Sinne einer regionalen Eingrenzung, sondern als Ausdruck der Teilhabe an einer Lebenswelt. Denn Esko Männikkö kennt, was er fotografiert und er fotografiert, was ihm vertraut ist. Er ist ein Dokumentarist, aber einer, der teilnimmt.

Esko Männikkös Werk umfaßt Stilleben von Vögeln und Fischen (er selbst ist ein begeisterter Fischer), panoramaartige Landschafts-

aufnahmen und Fotografien von Waldarbeitern, Jägern, Fischern und Arbeitslosen, die in abgelegenen Gegenden ein zumeist einsiedlerisches Leben führen. Er zeigt diese Menschen in ihrem häuslichen Ambiente mit der sie umgebenden, von ihnen geschaffenen Dingwelt, ohne Pose oder Exaltation - vielmehr still, distanziert und würdevoll, durchtränkt von einer unveräußerlichen Besonderheit, die jedem Menschen eigen ist und die doch erst in einem dialogischen Blickwechsel zutage tritt. Alte, auf das jeweilige Bild abgestimmte Bilderrahmen verleihen den Aufnahmen einen malerischen und zugleich zeitlosen Charakter.

Die Ausstellung im Portikus ist mit über 40 Werken die erste große Ausstellung von Esko Männikkös Werk der letzten Jahre. Dieses, vom Portikus Frankfurt initiierte und organisierte Ausstellungsvorhaben nimmt in Frankfurt seinen Anfang, gefolgt von der De Pont Stiftung Tilburg, dem Lenbachhaus München und dem Palais des Beaux-Arts Brüssel.

Fotos: Katrin Schilling