09.12.1995–28.01.1996

Marlene Dumas wurde 1953 in Capetown, Südafrika geboren und lebt nun seit fast 20 Jahren in Amsterdam. Aufgewachsen in einer bilderfeindlichen afrikaansen Kultur, ermöglicht sie uns mit ihren malerischen Werken eine andere, eigene Sicht auf die Bilder.

Die Ausstellung im Portikus trägt den Titel "Models" und spricht damit in fast lakonischer Form das an, um was es in Dumas' Arbeiten geht: Um ein (Ab-) Bild des Menschen, das sich jedoch immer als ein vermitteltes darstellt, dem der Effekt der repräsentativen Verfaßtheit des Menschen bereits eingeschrieben ist und das sich in der von Dumas durchgespielten Dialektik von Sehen und Gesehen-Werden, von Zeigen und Verhüllen, von Provokation und Scham offenbart.

Die Arbeit "Models" von 1994 besteht aus hundert, auf Papier gemalten Porträts, in welchen Marlene Dumas direkten Bezug nimmt auf die Welt der Mode, der Medien und der Modelle. Diese geschlossene Serie aus der Sammlung des Van Abbemuseums Eindhoven, die anläßlich der Ausstellung "Du concept à l'image" (Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris) entstanden ist, wird nun erstmalig in Deutschland im Portikus Frankfurt gezeigt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung im Portikus liegt auf einer Serie von Bildern mit dem Titel "Magdalena" (1995), mit welcher Marlene Dumas im holländischen Pavillon der diesjährigen Biennale in Venedig vertreten war. Die "Magdalenas" sind eindrückliche Bilder von weiblichen Wesen, die in ihrer aufrechten Statuarik ein Bild der Frau durchdeklinieren, das von der biblischen Magdalena-Figur bis zum heutigen "Mega-Model" reicht: "It's not the fallen woman nor the temptress I'm after. It's not the babydolls I want nor the Amazons. It's everything mixed together to form a true bastard race" (Marlene Dumas).

Fotos: Katrin Schilling