02.03.–07.04.1991
Zeitgenössische Kunst entsteht häufig aus einem Misstrauen gegenüber vermeintlich moderner Kunst. Holger Bunk zählt zu den Skeptikern, die dem Verfall der Bilder mißtrauen. In aller Stille, doch sehr beharrlich, hat er deshalb seine Konzeption der Bildfindung fortgesetzt, so daß in den letzten Jahren bislang noch wenig bekannte Werke entstanden sind.
Holger Bunk, 1954 in Essen geboren, studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Alfonso Hüppi. Bunk beginnt 1977 Motive seiner Bilder, der Kontur des Gegenstandes entsprechend, auszuschneiden und die ebenso gemalten Versatzstücke in den realen Raum vor dem Bild zu installieren. Das Bild wird dreidimensional, aber aufgrund des illusionistischen Charakters bleibt es immer auch Malerei.
Im Zentrum der Ausstellung steht eine neue Arbeit, bestehend aus 4 großformatigen (420 x 240 cm) Gemälden, die, frei im Raum stehend, zu einer Passage zusammengestellt sind. Im bühnenartigen Raumambiente erscheinen verschiedene Figuren. Ihr Sinn kann nicht durch eine herkömmliche Ikonographie erschlossen werden. In der Malerei von Holger Bunk geht es vornehmlich nicht um das Erzählerische, sondern um die Bildwerdung des Gegenständlichen und Figürlichen, das in der Form und Darstellungsweise des Malerischen abstrakt erscheint.
Um eine Entwicklung sowohl malerischer als auch kompositorisch-thematischer Eigenarten des Werkes von Holger Bunk anschaulich zu machen, wird die Ausstellung darüber hinaus ergänzt durch zwei neue figürliche Wandarbeiten, die seit Ende des vergangenen Jahres entstanden sind, sowie durch mehrere Serien von Zeichnungen und Pastellen.
Fotos: Katrin Schilling