21.04.–17.06.2018

Eröffnung: 20.04.2018, 19h

Der Portikus freut sich, die Ausstellung Georgia Sagri and I anzukündigen.

Georgia Sagri and I ist eine Playlist, eine Perspektive auf Retrospektive und eine Ausstellung über das Ausstellen – eine Institution ohne Grenzen.

Zum ersten Mal werden Skulpturen, Videoarbeiten und Performances aus Georgia Sagris multidisziplinärem Œuvre der letzten zehn Jahre zusammengeführt. Das Ausstellen dieser Arbeiten ist als eine Partitur konzipiert, die Tempo, Dauer, Auftakt und Schlusssatz ihrer Elemente festlegt. Neben Videopräsentationen, Landschaftsmotiven und Klanglandschaften umfasst die Ausstellung auch Performances, Konzerte, Workshops und deren Organisationsmodi.

Die Ausstellung begann mit den Gesprächen zwischen der Künstlerin und der Kuratorin zur Ausstellung Georgia Sagri Georgia Sagri im Kunstverein Braunschweig, wo die Symmetrie der Architektur es den gezeigten Arbeiten erlaubte, sich als eigenständige Objekte darin einzufügen und in ihrer modularen Form frei zu existieren. Das „Modul“ soll die Idee möglicher Mehrfachbedeutungen eines Objekts vermitteln, die diesem unter dem Einfluss von Raum und Zeit (Schwerkraft und Temperatur) zukommen können. Indem Sagri das Singuläre ablehnt, richtet sie sich auch gegen Hierarchien zwischen dem Objekt und seinen räumlichen Bestimmungen. Indessen ist der White Cube des Portikus‘ von ambivalenter Beschaffenheit; er ist vielseitig auslegbar und doch eindeutig. Seine Geschichte und Struktur machen ihn per se zum Ausstellungsraum und geben dabei andere Bestimmungsmöglichkeiten auf. Georgia Sagri and I erzeugt Synkopen und Risse in der Bestimmung des Raums durch die Gedankenexperimente der Arbeiten in der Ausstellung.

Am Freitag, den 6. April trafen Georgia Sagri und Christina Lehnert die Student*innen der Städelschule und begannen, die Partitur der Ausstellung „zu spielen“. In diesem Kontinuum fungieren befreundete Musiker*innen und Schriftsteller*innen, unter anderem auch Sagris Bruder, ein Dichter und Aktivist, als Bezugspunkte zu ihrer Heimatstadt Athen. Georgia Sagris Performances sind Ausdauer in der Endlosschleife und erzeugen – durch Wiederholungen – Raum und Zeit für Kontemplation. So ermöglicht es die Ausstellung, den Portikus als Konzerthalle, Ausstellungsraum, Speichermodul oder als Kunsthochschule zu nutzen.  

 

Playlist

6. April, 15 Uhr Treffen mit den Studierenden, Aula, Städelschule 
20. April, 19 Uhr Eröffnung, Portikus
20. April, 20 Uhr Jay Glass Dubs, Konzert, Portikus
21. April, 15-18 Uhr The Invisible Ones (2008/2018), Performance, Portikus
24. April, 11-18 Uhr Workshop über Dynamis, Städelschule 
5. Mai, 21 Uhr Führung, Portikus
12. Mai, 15 Uhr Christos Chondropolous, Konzert, Portikus
14. & 15. Mai, Do Jaguar (2009/2018), Installation, Städelschule 
16. Mai, 9-17 Uhr  Do Jaguar (2009/2018), Performance, Städelschule
16. Mai, 17 Uhr Gespräch über Do Jaguar, Städelschule
29. Mai, 19 Uhr Lecture, Städelschule 
2. Juni, 20 Uhr Tasos Sagris & Whodoes, Gedichtlesung und elektronische Musik, Portikus
10. Juni, 15 Uhr Hymbro (2008/2018), Performance, Portikus
15. Juni, 19 Uhr Minimaximum, Konzert, Portikus
 

Leihgaben an die Studenten

Diana Very Dog, 2013/2017, Olympia Restaurant, Moselstrasse 50, 60329 Frankfurt, jeden Tag bis 5 h, ausgeliehen von Antonis Magoulas

Diana Very Dog, 2013/2017, Olympia Restaurant, Moselstrasse 50, 60329 Frankfurt, jeden Tag bis 5 h, ausgeliehen von Antonis  Magoulas

Dynamis/Soma in orgasm as ear, 2017, Privatstudio, Elbestrasse 10, 60329 Frankfurt, Besuch auf Anfrage, ausgeliehen von John Mathew Heard

Dynamis/Soma in orgasm as sex, 2017, Städelschule, Dürerstraße 10, 60596 Frankfurt, 10-18 Uhr

Staged, 2015/2017, Städelschule, Dürerstrasse 10, 60599 Frankfurt am Main, Besuch dienstags nach Anmeldung unter: atemmeta@gmail.com, ausgeliehen von Il-Jin Choi
 

Georgia Sagri (*1979, Athen, GR) lebt und arbeitet in Athen und New York.  Ihre Arbeiten waren in zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen, u.a. im Kunstverein Braunschweig, auf der documenta 14, Kassel und Athen (2017), bei der Manifesta 11, Zürich (2016), im Sculpture Center, New York (2015), in den Kunst-Werken Berlin – KW Institute for Contemporary Art (2015), im Museum für Moderne Kunst, Warschau (2014 und 2015), in der Kunsthalle Basel (2014) sowie auf der 14. Istanbul Biennale (2015), der Lyon Biennale (2013) und der Whitney Biennale, New York (2012). 2009 gründete sie das Audio-Magazin FORTÉ sowie des kuratorischen Projekt SALOON und initiierte 2014 den halböffentlichen Projektraum ΥΛΗ[matter]HYLE (hyle.gr) in Athen. 

Die Ausstellung wird unterstützt von Städelschule Portikus e.V. und von der Kanzlei Graf von Westphalen. 

Kuratiert von: Christina Lehnert
Fotos: Diana Pfammatter