25.04.2015

19 – 02 h
Nacht der Museen

 

Für die Nacht der Museen verwandelt der Künstler Zin Taylor (*1978, Kanada) den Portikus in eine Gesamtkomposition aus Video, Sound und Musik. In regelmäßigen Intervallen wechseln sich Darbietungen des Videos Lichen Voices / Stripes and Dots mit der Soundperformance The Story of Stripes and Dots (Chapter 4) ab. Für den restlichen Abend spielt Taylor eine Auswahl seiner Plattensammlung mit Musikkompositionen, die eine eigene psychedelische Sprache aufweisen, ab. Zu den meist langsamen und kontemplativen Stücken läuft eine Filmprojektion als choreografische Umsetzung der gespielten Musik. Er funktioniert damit als ein visuelles Pendant zum Soundtrack dieser Nacht.

Der IMBISS der Städelschule mixt dazu ein köstliches Menu aus tropischen Tacos und subtropischen Cocktails.

In einem Vortrag am Donnerstag, den 23. April um 19 Uhr spricht Zin Taylor in der Aula der Städelschule über sein Werk sowie seine Audio- und Videoarbeiten, die während der Nacht der Museen im Portikus zu sehen sein werden.

Mehr zu den Arbeiten:

Lichen Voices / Stripes and Dots ist ein Video, in dem Flechten – eine symbiotische Lebensform, die auf Felsen wächst – als Streifen und Punkt in Erscheinung treten, um ihre Gedanken anschaulich zu machen. Dieses Unterfangen trägt halluzinogene Züge und beschreibt, wie Informationen übertragen und dann von einer Form in eine andere übersetzt werden. Streifen und Punkt, diese einander ergänzenden zentralen Bausteine einer Bildsprache, fungieren als sichtbare Zeichen, um die Geschichten, die dem uralten Flechtenorganismus innewohnen, zum Ausdruck zu bringen.

The Story of Stripes and Dots (Chapter 4) ist eine Soundperformance, das die Übersetzung eines Tons in eine Form vorstellbar macht. Eine Stimme steht für einen Punkt, der sein akustisches Klangbild mit Hilfe eines analogen Synthesizers in eine Reihe von Streifen erweitert: Der wellenförmige Klang tritt als gewellter Streifen auf, dessen Form durch die Gedanken eines abenteuerlustigen Punkts bestimmt wird. Die spezifischen Merkmale von Streifen und Punkt werden über einen Zeitraum mehrerer Minuten herausgearbeitet und hörbar gemacht, indem sie durch ihre Bewegungen verschiedene Klangszenarien erzeugen.

Neben Video und akustischen Arbeiten ist der restliche Abend A Story of Sound + Visuals (a small index of contemporary psych) gewidmet. Taylor spielt eine Auswahl seiner Plattensammlung mit Gruppen und Einzelinterpreten, die mit ihren Musikkompositionen versuchen, eine eigene psychedelische Sprache zu entwickeln. Diese Stücke sind für Taylor eine Fundgrube – vieles, was sich in Lichen Voices / Stripes and Dots und The Story of Stripes and Dots (Chapter 4) findet, hat seinen Ursprung hier. Zu der Musik läuft eine Filmprojektion über zwei Personen, die als Streifen und als Punkt gekleidet sind und sich in einer mondähnlichen Landschaft bewegen.