25.11.2007–13.01.2008
"Ben van Berkel & the Theatre of Immanence" ist eine Ausstellung, die sowohl künstlerische als auch architektonische Anteile aufweist und dabei das Ziel verfolgt, die unterschiedlichsten Medien in einer Gesamtinstallation zu vereinen. Kraft ihrer unterschiedlichen Elemente kann die Ausstellung sowohl als Bühne fungieren oder auch als ein Raum für Kommunikation: dies kann die Kommunikation zwischen den Besucher/innen und den ausgestellten Arbeiten betreffen, oder einfach die Kommunikation zwischen dem Virtuellen und dem Realen an sich. Während ihrer gesamten Ausstellungsdauer wird sie zum Austragungsort für verschiedene Veranstaltungen: Dies sind Vorträge, künstlerische Performances, Gesprächsrunden und Soundperformances.
Die architektonische Installation mit dem Titel "The Thing" wurde von Ben van Berkel, Professor an der Städelschule, gemeinsam mit Professor Johan Bettum und Luis Etchegorry entworfen. Die Frankfurter Designtechnologie-Gruppen MESO Web Scapes und MESO Digital Interiors haben hierzu eine ausgefeilte Lichtprojektion entwickelt, die sich auf der Oberfläche der Installation ausbreitet, sie mit bewegten Bildern dynamisiert und somit die Oberfläche der Installation aktiviert. Die Lichtprojektion mit dem Titel "On Things Off Things On" ist eine Fallstudie im Bereich der erweiterten Architektur. Es ist der Versuch, eine reaktive Oberfläche von außergewöhnlicher räumlicher Komplexität zu kreieren.
Die Installation "The Thing" besteht aus einer unteren und einer oberen Ebene. Die obere dient als eine Art Theaterforum, die untere als ein eher traditioneller Ausstellungsraum. Beide Ebenen werden durch eine räumliche, mit Öffnungen durchsetzte Oberfläche getrennt. Durch diese Öffnungen werden die beiden Bereiche visuell und akustisch miteinander verbunden. Innerhalb der Installation sind einige Werke von Künstler/innen und Architekt/innen zu sehen, die an dem einjährigen experimentellen Projekt der Architekturklasse der Städelschule (SAC) mit dem Titel "the Space of Communication" beteiligt waren. Dieses Projekt wurde auf großzügige Weise von der Deutschen Telekom unterstützt.
Die ausstellenden Teilnehmer/innen sind die Architekt/innen Asterios Agkathidis, Brennan Buck & Igor Kebel, Holger Hoffmann, Jonas Runberger, Gabi Schillig, sowie die Künstler/innen Florencia Colombo und Dani Gal.
Die Synthese der architektonischen Installation und der Lichtprojektionen wird im Internet mittels einer interaktiven Live-Übertragung zugänglich gemacht. Das Journal 3 ist das letzte von drei Internet-Journalen, die von der Projektgruppe hinter the Space of Communication veröffentlicht werden. Journal 3 wurde von MESO Web Scapes entwickelt.
Hintergrund
Die Ausstellung "Ben van Berkel & the Theatre of Immanence" ist der Endpunkt des einjährigen Forschungsprojekts the Space of Communication, das sich aus internationalen Künstler/innen und Architekt/innen mit dem Ziel zusammensetzte, eine Vielzahl von Aspekten der gegenwärtigen Bedingungen gesellschaftlicher Interaktion und Kommunikation zu erörtern. Die Ausstellung zielt nun darauf ab, die künstlerischen und architektonischen Ergebnisse dieses Projekts der Öffentlichkeit vorzustellen. Einige der beteiligten Einzelprojekte setzen sich mit neuen elektronischen Technologien auseinander, andere reflektieren diese eher auf indirekte Weise. Allen Projekten gemeinsam ist, dass sie gesellschaftliche und interrelationale Aspekte von Kommunikation oder Kommunikationsräumen zum Thema machen. Auf diese Weise bestehen sie auf der Relevanz von Kunst und Architektur, denen die neuen Technologien lediglich etwas hinzufügen, an ihren wesentlichen Aufgaben oder Funktionen jedoch nichts ändern kann. Selbstverständlich hatten das Erscheinen und die augenblickliche Allgegenwart elektronischer Medien eine revolutionierende Wirkung auf das Wesen von Räumen der Kommunikation. Auch heute noch verändern elektronische und digitale Technologien die Bedingungen, unter denen wir in Beziehung zueinander treten und miteinander kommunizieren. Diese Tatsachen bilden die Grundlage weiter Teile des Projekts, und so wurde es mit wachem Blick auf die vielfältigen wichtigen historischen und zeitgenössischen Errungenschaften in den Künsten und in der Architektur entwickelt. Die Untersuchungen, die zu the Space of Communication unternommen wurden, kamen durch die fortgesetzte Diskussion in einer Reihe von Seminaren, Internet-Diskussionen und anderen Initiativen zur Fortentwicklung des Projekts zustande. Sie wurden von einigen eigens dafür eingeladenen Spezialisten geleitet, allen voran von dem Professor und Architekturtheoretiker Sanford Kwinter (Rice University, Houston) und dem Künstler und Professor Peter Hagdahl (Royal Academy of Arts, Stockholm).
Die Ausstellung und das vorangegangene Projekt the Space of Communication wurden großzügig durch die Deutsche Telekom unterstützt.
Wir danken außerdem Vitra, der Botschaft des Königsreichs der Niederlande und der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung für ihre großzügige Unterstützung.
Fotos: Wolfgang Günzel