25.05.–01.07.2007

Diese gemeinsame Installation ist die nahtlose und gleichzeitige Koexistenz zweier: Salty Water von Paulina Olowska und What of Salty Water von Bonnie Camplin.

Es handelt sich um eine komplexe Konfiguration hergestellter und aufgelesener Gegenstände und Bilder; das Ergebnis einer Zusammenarbeit und einer gemeinsamen spontanen Reise (im freien Fall), als Zugang zu einem Verständnis der modernen Welt und als Bewältigung der Konsequenzen und Erscheinungsformen von Industrialisierung und freier Marktwirtschaft. Außerdem eine intensive Meditation über die Natur von Gewerbe, Austausch und Vertrauen, einschließlich des Sexgewerbes und der Frage, wie es Formen von Solidarität und Zusammenarbeit zwischen Frauen einschließt. Da beide Künstler sich als Arbeiterinnen betrachten, erwägen sie auch, wie sich diese Thematik zu ihrer Stellung als freie Künstlerinnen verhält.

Die Zusammenarbeit zwischen uns hat stets auf der Arbeit von zwei Ausgangspunkten aus beruht, einerseits von auf persönlichen Erinnerungen beruhenden Verweisungen und andererseits von einer Außenperspektive auf Mythen und Symbolen. Beide Künstlerinnen können diese Positionen in Bezug auf sich selbst und in Bezug auf andere einnehmen. Olowska stammt aus Gdansk, Camplin aus London. Die Solidarnosc und die Kolonialgeschichte sind offensichtliche Beispiele für symbolischen und wie unmittelbaren Einfluß auf die Künstlerinnen.

Ein Boot fand sich, das zu einer Art Bühne wurde, auf der sich verschiedene Elemente aus der Ausbeute unserer gemeinsamen Fischzüge versammelten. Erinnerungen in den Fasern der Boots-Bühne an imaginäre weibliche Persönlichkeiten, die sich zu einer epischen Reise aufmachten, sind nun in Bruchstücken angetrieben, in einem Innenraum, an einer Wand, die gleichfalls Geschichten fehlgeschlagener Abenteuer erzählt. Es scheint, als seien unsere Protagonistinnen durch Seelenräume gereist, in denen Außen und Innen und Maßstäbe keinen Gesetzen unterliegen (wie in Gullivers Reisen). Die Installation ist ein bedrückendes und düster-theatralisches Tableau, das im Dunkeln schwach glimmt wie das Funkeln der Verwesung.

Die Ausstellung Salty Water von Paulina Olowska wurde unterstützt durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

Fotos: Wolfgang Günzel