06.05.–18.06.2006

Am 5. Mai eröffnen die slowenische Künstlerin Marjetica Potrc und der argentinische Künstler Tomas Saraceno den neuen Portikus mit der Ausstellung Personal States / Infinite Actives. Beide Künstler arbeiten architekturbezogen und untersuchen Möglichkeiten alternativer (Über-) Lebensstrategien, die individuell oder kollektiv ausgeführt werden. Die Arbeiten von Marjetica Potrc (*1953 in Ljubljana, wo sie lebt und arbeitet) umfassen Zeichnungen, Wandmalereien und architektonische Skulpturen, die als Fallstudien zu den weltweit improvisierten, eigeninitiativ entstandenen Gebäuden fungieren. Sie zeigen den urbanen Raum als einen lebendigen, sich stets wandelnden Organismus, der veränderte Bedürfnisse von zunehmend transitorischen Gemeinschaften nach sich zieht. Das Hauptinteresse von Potrc gilt der zeitgenössischen Großstadt mit ihren kontinuierlichen Erneuerungen und sich wandelnden Bedingungen, und der wechselseitigen Einwirkung von formellen, geplanten und informellen, do-it-yourself-Strategien. Aspekte der Energieversorgung, Bewässerungssysteme und urbane Agrikultur werden auf ihre sozialen und kulturellen Elemente hin untersucht. Ihre Projekte vereinen Erfahrungen aus dem kulturellen sowie ökonomischen Bereich und interagieren mit verschiedenen Ebenen sozialer und urbaner Untersuchungen. Für den Portikus entwickelte Potrc eine neue Arbeit, die einen Link zwischen Frankfurt und Prishtina herstellt. Diese Arbeit, Prishtina-House, verbindet post- modernistischen Baustil mit persönlichen Vorlieben und spiegelt das Entstehen einer neuen architektonischen Typologie wider.

Tomas Saraceno (*1973 in Tucumn, Argentinien, lebt in Frankfurt am Main) untersucht die Möglichkeiten von fliegenden Luft-Behausungen als denkbare Lösung für das Bevölkerungswachstum und das sich schnell wandelnde Klima. Flying Garden ist Teil eines längerfristigen Projektes mit dem Titel Air-Port-City. Ausgangspunkt ist die Entwicklung von bewohnbaren Plattformen, die in der Luft schwebend, ähnlich wie Wolken, verschiedene Formationen miteinander eingehen. Saracenos Arbeiten, die unter anderem Projekte verschiedener Vorläufer aufgreifen, wie die Geomestic Domes von Buckminster Fuller oder die utopischen Städtebauprojekte von Peter Cook wie die Walking City, erscheinen zunächst als fliegende Utopie, entsprungen aus einem persönlichen Interesse, die aber durch kollektive Ausarbeitung realisierbar wären.

Für die Dauer der Ausstellung kann zudem in eine Art Laborsituation Einblick genommen werden, in der ein neues Projekt für den Außenraum entstehen wird.

Die erste Arbeit der Reihe Light Lab von Olafur Eliasson wurde unter dem Glasdach des Gebäudes installiert und ist bei Nacht von außen sichtbar. Über zwei Jahre hinweg werden weitere Lichtinstallationen entstehen und kontinuierlich das Erscheinungsbild des Gebäudes verändern.

Die Ausstellung wird unterstützt von KPMG und ifa Institut für Auslandsbeziehungen