19.03.–26.04.1989

John Ahearn, Thomas Bayrle, Jonathan Borofsky, George Brecht, Ernst Caramelle, Michael Croissant, Ludwig Gosewitz, Jörg Immendorff, Raimer Jochims, Per Kirkeby, Robert Mangold, Allan McCollum, Reinhard Mucha, Christa Näher, Hermann Nitsch, A.R. Penck, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Dieter Roth, Ulrich Rückriem, Edward Ruscha, Thomas Schütte, Hans Steinbrenner, Gerhard Wittner

Der japanische Künstler On Kawara (geboren 1933 in Kariya/Aichi/Japan, lebt in New York) verfolgt seit 1966 mit äußerster Konsequenz und Disziplin ein Konzept, das die Einheit von künstlerischer Produktion, subjektiver Biographie und kollektiver Lebenszeit thematisiert. Im Zentrum dieses künstlerischen Konzeptes stehen die Datum-Bilder. Ungerahmte Leinwände, in fünf verschiedenen Formaten, die monochrom mit Acrylfarbe bemalt werden und in der Mitte in immer gleicher Typographie das Datum des Tages tragen, an dem es gemalt worden ist. Das Datum ist jeweils in der Landessprache des Ortes geschrieben, an dem On Kawara das Bild gemalt hat. Zu jedem Bild gehört außerdem ein Aufbewahrungskarton, in dessen Boden ein Zeitungsausschnitt vom Entstehungsort und -tag geklebt ist, sofern das Bildformat das der Zeitung nicht überschreitet. Zudem hat jedes Bild einen Untertitel; bis 1972 war dies eine Meldung aus der zugeordneten Tageszeitung, ab 1973 der jeweilige Wochentag in der Landessprache des Entstehungsortes.

Die Ausstellung im Portikus besteht aus 23 Datum-Bildern aus den Jahren 1966-1988. Sie werden zusammen mit 24 Kunstwerken anderer Künstler aus den entsprechenden Jahren gezeigt. Die Bilder Kawaras werden anschließend in Chicago in der Renaissance Society und Nagoya im I.C.A. ausgestellt. Daher ist das Konzept der Ausstellung darauf ausgerichtet, die jeweils ortsspezifische Präsenz und Diskussion zeitgenössischer Kunst darzustellen, indem die Kuratoren die Auswahl der Kunstwerke mit den am Ort engagierten Künstlern und Sammlern erarbeiten.

Fotos: Katrin Schilling