01.06.–26.06.2005

Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Studierenden der Städelschule, Frankfurt am Main

Die Ausstellung Dream Universe nimmt die "Instruction Works" von Yoko Ono zum Ausgangspunkt. Bei diesen Arbeiten, die sie bereits seit den frühen 60er Jahren kontinuierlich weiter führt, steht die Beteiligung der Betrachter bei der Realisierung der einzelnen Arbeit, die Frage nach ephemeren Eigenschaften und die Entmystifizierung des Kunstobjektes im Vordergrund. Yoko Onos erste Ausstellung von "Instruction Paintings and Drawings" fand 1961 in der George Maciunas A G Gallery in New York City statt, bei der sie sich auf die Vorgabe eines einfachen Konzepts beschränkte und die Besucher bzw. Beteiligten dazu einlud, beim kreativen Prozess und der Ausführung der Arbeiten zu partizipieren.

Yoko Ono spielte in den letzten fünfzig Jahren eine entscheidende Rolle - eine der wenigen Frauen im internationalen Kontext - innerhalb der experimentellen Kunst und der Avantgarde. Sie wurde mit verschiedenen Strömungen assoziiert: Conceptual Art, Perfomances, Fluxus und Happenings. Sie arbeitete interdisziplinär und brach mit traditionellen Grenzen zwischen den Kunstdisziplinen. Statt den Arbeitsprozess von Materialien, Medien und Methoden abhängig zu machen, dienen vielmehr Worte als Basis jedes Konzeptes - als Beschreibung sowie als Definition. Den Ausführenden kommt jedoch immer ein beträchtlicher Spielraum zugute. Mit diesem Vorgehen gelingt ihr die Trennung zwischen künstlerischer Konzeption und ihrer materialisierten Form und unterstreicht zugleich ihre subjektiven als auch meditativen Qualitäten.

Für Dream Universe haben wir eine Gruppe von Studierenden der Städelschule eingeladen, die von Yoko Ono vorgeschlagenen "Instructions" zu realisieren sowie auch einige selbst auszuwählen und diese umzusetzen.

Realisierte "Instructions" sind beispielsweise:

Film No. 3 Toilet Thoughts

Prepare 365 copies of a poster and paste them in bar toilets around the city. Leave them for a week and take pictures of all 365 copies. Leave them again for a month and take pictures of them. Go on until you are satisfied or until the posters disappear. Make a film by stringing all the pictures together. 1968

Omnibus Film

1) Give a print of the same film to many directors.

2) Ask each one to re-edit the print.

3) Show all the versions together omnibus style. 1964 june

Sun Piece

Watch the sun until it becomes square. 1962 winter

Die Präsentation der einzelnen Arbeiten wird unterschiedliche Formen annehmen und sich prozesshaft während der Ausstellungsdauer verändern. So werden Arbeiten sowohl für den Ausstellungskontext, den Stadtraum als auch für eine Publikation (zum Ende der Ausstellung) ausgeführt.

Teilnehmende Studierende:

Will Benedict, Kerstin Cmelka, Andreas Diefenbach, Özlem Günyol, Tamara Henderson, Juliana Herrero, Hanna Hildebrand, Andrei Koschmieder, Mustafa Kunt, Maria M. Loboda, Sarah Ortmeyer, Anna Ostoya, Simone Slee, Taner Tümkaya, Paul Wiersbinski, Hendrik Zimmer.

Besonders danken wir Gunnar K. Kvaren, Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo und Karla Merrifield, Studio One, New York, für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung zur Ausstellung.