16.08.–14.09.2003

"Unlike much conceptual art, that of Ader is not the recording of a normal occurence from reality but constructed work. This is where poetry creeps in."
Paul Andriesse, Bas Jan Ader: Kustenaar/Artist, Stedelijk Museum, Amsterdam 1988, S. 74

Bas Jan Aders 16mm-Filme, Videos und Fotografien sind in ihrer nüchternen Narration sicherlich der Konzeptkunst seiner Zeitgenossen sehr verbunden. Es ist aber immer wieder der Künstler selbst, der zum Akteur oder zum Requisit einer objektiven Erzählung wird. Nicht die Performance mit ihrem Fokus auf den agierenden Körper, der authentisch eine künstlerische Idee umsetzt, sondern vielmehr der Film oder die serielle Fotografie mit einer künstlich narrativen Struktur kennzeichnet Aders Werke. Die Inszenierung von Tragik, stiller Komik und Selbstironie sowie die Auseinandersetzung mit beispielsweise dem metaphorischen Begriff des "Fallens" oder den romantischen Topi der "Suche" oder des "Abschieds" erfüllen Aders Arbeiten mit einer starken, aber innerlichen Poesie.

Bas Jan Ader wurde 1942 in Winschoten, Holland geboren und lebte und arbeitete von 1963 bis zu seinem frühen Tod 1975 überwiegend in Kalifornien. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten, die in den Jahren zwischen 1970 und 1974 entstanden sind, dem Zeitraum kurz vor dem spurlosen Verschwinden des Künstlers als er als zweiten Teil seiner geplanten Werktrilogie "In Search of the Miraculous" versuchte, den Atlantik alleine in einem kleinen Segelboot zu überqueren. Das tragische Scheitern dieser Reise hat für lange Zeit die allgemeine Rezeption seines Werkes bestimmt, das jedoch in seiner Gesamtheit immer große Relevanz für andere Künstler hatte und bis heute in eine ganz junge Künstlergeneration nachwirkt. Erst das wissenschaftliche Interesse der letzten Jahre und eine Reihe von Ausstellungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern hat Aders Gesamtwerk erneut ins Gedächtnis gerufen. Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung, die zuvor in ähnlicher Form im Rooseum in Malmö und bei Index in Stockholm zu sehen war, nun eine bestimmte Auswahl von Aders Arbeiten auch einem Frankfurter Publikum vorstellen zu können.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit mit dem Rooseum, Malmö und Index, Stockholm.