03.02.–18.03.2001

Michael Elmgreen und Ingar Dragset arbeiten seit 1995 gemeinsam. Ihre "Powerless Structures" sind eine fortlaufende Reihe von Installationen und Performances, in denen die beiden Künstler den Raum und dessen vielfältige Bedeutungsmöglichkeiten und Funktionen untersuchen. Die Frage nach der Bedeutungskon-struktion und sexuellen Konnotation eines privaten oder öffentlichen bzw. institutionellen Raumes ist grundlegend für Elmgreens und Dragsets Arbeiten. Durch Übertragung von Räumen in andere Bedeutungs-zusammenhänge, aber auch durch gezielte Eingriffe in die Funktion eines Raumes gelingt es Elmgreen und Dragset immer wieder, die gewohnten Bedeutungen eines Raumes abzuschütteln und damit Platz für Neu- und Umdeutungen zu schaffen. Alle Arbeiten der Künstler sind damit Ausdruck der Veränderbarkeit etablierter Strukturen.

In "Powerless Structures, Fig 111", der für den Portikus entwickelten Installation, werden Michael Elmgreen und Ingar Dragset durch Einbauten den Hallenboden und die Lichtdecke um mehr als einen Meter zueinander wölben. Durch diesen Eingriff scheint sich die eigentlich strenge, rationale Portikus-Architektur aufzu-weichen, sie erscheint elastisch, und das modernistische Prinzip des Ausstellungsraumes als White Cube, der ausschließlich der Kunstpräsentation gewidmet ist und darüber hinaus keine eigene Bedeutung hat, verkehrt sich. Die Neutralität des Ausstellungsraumes, aber auch die Festlegung des Raumes als Kunstraum werden durchbrochen: der Raum selbst wird zum Kunstwerk.

Michael Elmgreen und Ingar Dragset sind außerdem noch bis zum 17. Februar 2001 im Ausstellungsprojekt "Exchange" in der Städelschule mit "Powerless Structures, Fig 112" vertreten, ein eigens für diese Ausstel-lung entworfener Nomadic White Cube.

Michael Elmgreen (*1961 in Dänemark) und Ingar Dragset (*1969 in Norwegen) leben und arbeiten in Berlin.